Auf die Sprünge — Praxis für Schul-, Kinder- und Familienkummer |  Kraichgaustraße 27A | 76 684 Östringen  | Tel: +49 177 26 97 550
 
 
 
 
  
Pädagogischer Halbtag  
  Eine Lehrkraft teilt das Ergebnis einer Reflexion mit: Manchmal, 
  wenn ich schon 5 Minuten vor Unterrichtsende mit dem Stoff durch 
  bin, mache ich mir manchmal Gedanken, was ich in diese Zeit noch 
  reinpacken könnte. Aber ich glaube, das ist der falsche Ansatz. Es 
  könnte doch jetzt auch genug sein. 
  Ich: Das ist halt so eine Krux, wir wurden oft mit dem Prinzip ‚Liebe 
  für Leistung‘ erzogen und da ist es nie genug. Da geht immer noch ein 
  bisschen. Für Schüler aber, die sich genug sind, ist das ziemlich 
  schwierig, weil sie dadurch das Gefühl der eigenen Stimmigkeit 
  verlassen sollen. Da legen sie lieber herausfordernde Handlungen an 
  den Tag.
  Lehrkraft: Das heißt ja, dass ich hier von denen noch mehr lernen 
  könnte als umgekehrt.
  Ich: So sind die Schüler. Nehmen Schulschwierigkeiten in Kauf, um 
  ihre Lehrer auf Wachstumsräume aufmerksam zu machen.
  Allseitiges Lachen!
  Bei einem pädagogischen Halbtag an 
  einer Realschule
  Beim Mittagessen kommt ein Kollege auf mich 
  zu: „Ich hab das schon verstanden, dass die 
  Beziehung zu den Kindern das Wichtigste ist, 
  auch wenn das bei uns in der Realschule mit 28 
  Kindern in der Klasse nicht immer einfach. Ich 
  denke da gerade an eine Schülerin, zu der ich 
  eine Beziehung aufgebaut habe.Sie war mir 
  wichtig, aber sie hat nichts gearbeitet. Und ich 
  habe ihr gesagt, dass das für ihr Leben wichtig 
  ist, wenn sie nich tnur irgendwan bei Aldi die 
  Plastikpfandwägen rumschiebt. Aber ich habe 
  das Kind nicht erreicht. Obwohl ich eine 
  Beziehung zu ihr aufgebaut habe. Was soll man 
  denn da noch machen?“
  Ich: „Wollen Sie eine etwas radikale Sicht darauf 
  hören?“
  L: „Ja.“
  Ich: „Sie haben keine Beziehung zu ihr 
  aufgebaut. In einer echten Beziehung begegnen 
  sich zwei Subjekte. Bei Ihnen war das Mädchen 
  ehr Objekt, der Sie Ihre Vorstellung von einem 
  gelungenen Leben schmackhaft machen wollten. 
  Die Beziehung war ein Mittel zum Zweck.
  Sie hätten innerhalb einer Beziehung auch ergründen können, 
  welche innere Orientierung in dem Mädchen wirkt und ihr dann 
  dabei Unterstützung anbieten, diese Orientierungen anhand der 
  Alltagserfahrungen zu reflektieren.§
  L. „Das ist ja ziemlich enttäuschend“ nach einer kleinen Pause: 
  „Aber auch entlastend.“
 
 
 
 
 
 
 
 
  
Praxis für Schul- und Kinderkummer
 
 
 
  
Rückmeldung nach einer Fortbildung an einer 
  Mannheimer Grundschule
  Danke, Herr Mumbach. Es ist Ihnen gelungen, sogar die Kollegen 
  zu erreichen, die sonst nur mit verschränkten Armen dasitzen. 
  Bei einer Fortbildung an einer Grund- und 
  Werkrealschule
  Wir sitzen in einem Stuhlkreis und reflektieren die zurückliegende 
  Einführung in systemisches Denken im Zusammenhang mit 
  herausforderndem Verhalten. Eine Lehrkraft, Ende 20 hebt die 
  Hand: „Ich muss jetzt doch mal fragen, was das  hier alles soll. Wir 
  reden die ganze Zeit über mich und meine Wahrnehmung, aber es 
  geht doch nicht um mich, sondern um die Kinder. Ich meine, ich weiß 
  doch, wer ich bin.“
  Ich muss gestehen, dass ich einen Moment so baff war wie lange 
  nicht mehr. Ich überlegte noch und fing dann an: „Naja, aber 
  schauen Sie mal: Es sind doch Ihre Wahrnehmungen 
  und Ihre Interpretationen, die ein Handeln anregen. 
  Und meist geschieht das eben mechansich. Wenn wir 
  jedoch unseren Blick in den Blick nehmen…“ Sie fiel 
  mir ins Wort: „Ich weiß doch genau was ich sehe. Ich 
  habe meine Ausbildung gemacht, ich habe hier einen 
  Job zu machen und diese auffälligen Schüler stören 
  den Betrieb.“
  Ich erwiderte, dass das Beleuchten des Punktes, 
  von dem aus wir handeln eine größere 
  Wahlmöglichkeit von Handlungen eröffnen könnte 
  und dass dies eben die Art meiner Arbeit sei, 
  weswegen ich von der Schulleitung eingeladen 
  worden sei. Darauf wurde sie schnippisch und 
  meinte, sie habe gedacht, ich sei gekommen um ihr 
  zu zeigen, wie sie die auffälligen Schüler in den Griff 
  bekomme. 
  An diesem Punkt kamen mir gottseidank zwei ihrer 
  älteren KollegInenn zu Hilfe, indem sie mitteilten, 
  wie positiv und hilfreich sie fänden, was sie an dem 
  laufenden Tag schon mitgenommen hatten: 
  „Natürlich geht es um dich. Du leidest doch unter 
  diesen Kindern und wenn du sie nicht ändern kannst, 
  kanst du zumindest dafür sorgen, dass es dir besser 
  geht.“. Die Lehrerin gab sich „überredet", blieb 
  sowohl skeptisch als auch Aufmerksam. Den Rest des Tages hat 
  sie keinen weiteren Austausch mit mir gesucht.
 
 
 
 
 
  
Bei einem 
  Vortrag im 
  Rahmen eines 
  Pädagogischen 
  Tags 
  fertigt ein Teilnehmer eine 
  Art Karrikatur von mir an.
  Vielleicht nicht 
  schmeichelhaft
  aber kraftvoll
  originell
  … und lustig